Gilching wechselt PI
Gautinger Polizei ist ab 2023 für Gemeinde zuständig
Den Wunsch etwas „Ordnung“ in die Aufteilung der Polizeidienststellen zu bringen, habe es schon seit vielen Jahren gegeben, erklärte der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Oberbayern, Günther Gietl. Er war extra von Ingolstadt in das Gilchinger Rathaus gefahren, um die Hintergründe des Wechsels der Gemeinde Gilching in die polizeiliche Zuständigkeit der Polizeiinspektion Gauting zu berichten. Das soll zu Beginn des neuen Jahres geschehen. Mitte Januar wird sich die Polizei den Fragen der Gilchinger Bevölkerung zu den neuen Zuständigkeiten stellen.
Beim Pressegespräch nahmen der Leiter der PI Gauting, Andreas Ruch teil, er war früher Stellvertretender Leiter der PI Germering, der derzeitige Leiter der Germeringer Dienststelle, Roland Nist und Bürgermeister Manfred Walter.
Mit den veränderten Zuständigkeiten erhofft sich die Polizei eine gerechtere Verteilung der Belastungen. Während Gauting bisher lediglich etwa 700 bis 900 Anzeigen im Jahr hatte bearbeiten müssen, waren die Germeringer Kollegen mit circa 2.900 Anzeigen über die Gebühr belastet. „Jetzt soll die Belastung für die Germeringer Polizei an die durchschnittliche Auslastung der anderen Dienststellen angeglichen werden“, freute sich Gietl.
Unlogisch war auch, dass Gilching als einzige Gemeinde des Landkreises Starnberg von Germering (Landkreis Fürstenfeldbruck) betreut wurde. Im Würmtal gehörten dagegen die Starnberger Gemeinden Krailling und der Ortsteil Stockdorf zum Einzugsgebiet der zum Landkreis München gehörenden PI 46 in Planegg. Wenn das neue Polizeigebäude in Gauting etwa Ende 2024 fertig gestellt ist, dann sollen auch Stockdorf und Krailling zu Gauting gehören.
„Vor allem die Unfallzahlen werden massiv ansteigen“, so Andreas Ruch. Allein auf dem Abschnitt der Gilchinger Autobahn habe es im vergangenen Jahr 70-mal gekracht. Daneben haben die Polizeibeamten etwa 500 Anzeigen im Jahr bearbeitet.
Bürgermeister Manfred Walter betonte dabei, dass es sich bei Gilching keinesfalls um einen Hotspot mit Brennpunkten für kriminelle Machenschaften handele. „Man kann sagen, in Gilching ist die Welt in Ordnung“, stimmte Roland Nist, derzeitiger Leiter der PI Germering zu.
Um das erhöhte Arbeitsaufkommen bewältigen zu können, wird die Gautinger PI aufgestockt. Bereits jetzt gibt es fünf neue Beamte, von denen zwei bereits in Gauting und drei noch aus Germering für den Bereich Gilching tätig sind. Ab März 2023 sollen weitere fünf Beamte die PI verstärken.
Die Polizei möchte vor allem die Präsenz in der Öffentlichkeit verstärken. Dabei werden sie ein besonderes Auge auf Rauschgifttäter, Verkehrsrowdys, übermütige Jugendliche und die Mitglieder der Gilchinger Tuningszene mit ihren illegal aufgemotzten Autos haben.
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