Weilheim hat jetzt seinen ZOB
„Zentraler Omnibusbahnhof“ eröffnet
Endlich ist es soweit! Über den neuen Busbahnhof freuen sich Vertreter der Stadt, des RVO (Regionalverkehr Oberbayern), der Bahn und der Regierung. Unter ihnen Markus Loth (Vierter von links), Andrea Jochner-Weiß (Dritte von links), Maria Els (Fünfte von links) sowie die Landtagsabgeordneten Harald Kühn (Fünfter von rechts) und Susann Enders (Vierte von links). (Bild: mka)
„Großzügig, ansprechend und wohl durchdacht“, nannte Maria Els, Regierungspräsidentin von Oberbayern, den neuen Zentralen Omnibusbahnhof in Weilheim anlässlich seiner offiziellen Eröffnung in der letzten Woche. Tatsächlich hat die Stadt mit dem neuen Busbahnhof direkt am Bahnhof eine deutliche Aufwertung erfahren, war das Gelände dort zuvor doch eher trist „und wenig einladend“, wie Els sagte. „Es gab erhebliche Defizite.“
Mit dem Bau sei „ein neuer städtebaulicher Akzent gesetzt“ worden, erklärte auch Bürgermeister Markus Loth in seinem Grußwort. „Als eines unserer aktuell größten Stadtentwicklungsprojekte hat die Stadt Weilheim das Areal des Weilheimer Busbahnhofs städtebaulich komplett neu geordnet und aufwändig umgestaltet. Es war ein langer und zäher Weg“, so das Stadtoberhaupt. Jetzt lade der neue ZOB geradezu dazu ein, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Der neue Busbahnhof sei ein „zentraler Bestandteil einer der bedeutendsten Mobilitätsdrehscheiben im Oberland“, sagte Loth. 9.000 Ein- und Ausstiege fänden an einem durchschnittlichen Werktag statt. Einige der Fahrgäste würden im Anschluss zum Erreichen ihrer Zielorte eine der neun Buslinien nutzen. Vom Bahnsteig eins zum ZOB sind es nun nur wenige Schritte. Dort laufen die Busse des RVO (Regionalverkehr Oberbayern) sieben Haltestellen an, die Stadtbusse halten direkt vor dem Bahnhofsgebäude.
Neue Fahrrad-Stellplätze
Wer den Bahnhof oder den ZOB mit dem Fahrrad erreichen will, kann seinen Drahtesel dort künftig auf einem der 360 modernen, überdachten „Bike-and-Ride-Doppelstock-Stellplätzen“ abstellen. 216 weitere Stellplätze sind geplant.
Auf Barrierefreiheit werde immer mehr Wert und Augenmerk gelegt. So gibt es denn auch eine behindertengerecht, barrierefreie Toilettenanlage, die über zwei Toiletten, Wickeltisch und ein behindertengerechtes WC verfüge, das von jedem genutzt werden könne, der einen sogenannte „Euro-Schlüssel“ habe (ein Schlüssel, den man bei entsprechendem Behinderungsgrad beantragen kann). Diese Toilettenanlage, so erläuterte die Landtagsabgeordnete Susann Enders, zugleich Referentin der Stadt Weilheim für Menschen mit Behinderung, im Anschluss an dem offiziellen Termin im Gespräch mit unserer Zeitung, sei nicht zuletzt auf ihre und die Initiative der Freien Wähler zurückzuführen, denn sie sei so ursprünglich nicht geplant gewesen.
Gäste angemessen willkommen heißen
Erfreut über die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes zeigte sich auch Landrätin Andrea Jochner-Weiß. Bahnhof und Busbahnhof seien schließlich „das Tor zur Kreisstadt“. „Jetzt können unsere Gäste angemessen begrüßt und verabschiedet werden“, resümierte die Landrätin.
Im Anschluss an die Grußworte spendeten die Vertreter der Geistlichkeit, Pfarrer Corvin Wellner, Kaplan Florian Stadlmayr und Imam Cemil Sisman ihre Segen und gute Wünsche für alle Reisenden.
Zahlen und Fakten
Die Kosten des neuen Busbahnhofs Weilheim bis zum heutigen Ausbauzustand belaufen sich auf insgesamt 7,7 Millionen Euro, zu denen gut 4,9 Millionen Euro vom Bund und Freistaat beigesteuert wurden. Bei der Baufeldsanierung und der notwendigen Kampfmittelfreimachung – im Juni 2018 wurde eine scharfe amerikanische Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg freigelegt – wurden 15.000 Tonnen Material entsorgt. Außerdem wurden insgesamt 4.300 Quadratmeter Pflasterplatten verlegt.
Nach dem offiziellen Teil, den die Stadtkapelle Weilheim mit flotten Klängen immer wieder auflockerte, wurden die Anwesenden noch zu einem kleinen Imbiss geladen. Um 11.56 Uhr fuhr dann der erste reguläre Bus in Richtung Penzberg.
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