Augen öffnen für die Natur
Nathalie Bopps Freiluft-Installation zieht nach Münsing
Mit großformatigen Installationen frei in der Landschaft und rund um den Starnberger See zelebriert die französische Malerin Nathalie Bopp die Inspiration des Menschen durch die Natur. Zu sehen sind ihre eindringlichen Bilder von berühmten Künstler-Augenpaaren am 18. und 19. Januar in Münsing auf einem Feld des Hofes Luigenkamm, in der Nähe der Kapelle Luigenkamm. Im Münsinger Ortsteil Ammerland war Loriot zuhause. Auch Johannes Brahms und Richard Wagner lebten und arbeiteten eine Zeitlang am Starnberger Se, ebenso wie der naturverbundene Maler Friedrich Hundertwasser. Der Regisseur Luigi Visconti drehte mit Romy Schneider auf der Roseninsel und am Schloss Possenhofen seinen Film Ludwig II. Der Maler Wassily Kandinsky soll 1911 den See in "Lederhose" von Tutzing nach Berg überquert haben. Der weltberühmte Bariton Dietrich Fischer-Dieskau hatte seinen Alterssitz in Berg, wo er 2012 auch gestorben ist. Im Gespräch mit dem „5-Seen-Wochenanzeiger“ erläutert Nathalie Bopp ihr Konzept.
Was ist die Idee hinter den Bildern?
Es ist mir wichtig, als Künstlerin ein Zeichen für den Schutz der Natur zu setzen. Ich will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir hier in einem intakten kleinen Paradies leben. Meine Bilder sollen ein Denkanstoß sein, wie wichtig die Natur für uns alle ist.
Was verbindet die berühmten Augenpaare auf den Bildern?
Sie gehören alle Künstlern für die die Natur eine große Quelle der Inspiration war. Und alle lebten sie am Starnberger See, mal länger, mal kürzer.
Wie haben Sie die Plätze für die Ausstellung ausgewählt?
Es sind meine Lieblingsplätze. Im Rhythmus der Jahreszeiten wandern die Arbeiten rund um den See. Im Herbst waren wir in Kempfenhausen, jetzt sind wir in Münsing, im Frühling in Possenhofen und im Sommer in Seeshaupt.
Wie schwer war es, eine Genehmigung für die Installation in der freien Natur zu kriegen?
Zum Glück waren alle sehr aufgeschlossen, ob Bürgermeister, Landratsamt oder privater Eigentümer.
Was bedeutet das Malen für Sie?
Das ist meine große Leidenschaft. Schon als Jugendliche habe ich die Kunstakademie in Poitiers besucht. Später habe ich Wirtschaft studiert, aber hinterher gemerkt, dass das nichts für mich ist. Seitdem bin ich freischaffende Künstlerin. Ich lebe seit 13 Jahren in Aschering bei Pöcking.
Ihr nächstes Projekt?
Wieder geht es um die Natur. Diesmal schicke ich meine Botschaft von Dubai aus in die Welt. Vor der Skyline von Dubai installiere ich eine 120 Meter große Arbeit mit Bildern von Menschen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen.
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