Geschäftsleute hatten die Wahl
Die Starnberger City Initiative steht unter neuer Führung
Die City Initiative Starnberg bekommt einem neuen Chef: Jan Thunig leitet in Zukunft die Geschicke des Vereins. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von Annette von Nordeck und Manuela Keiler. Beide Stellvertreterinnen sind ebenfalls neu in der Führungsriege.
Kurzfristige Lösungen
Jan Thunig wurde einstimmig gewählt, was den großen Rückhalt bei den Mitgliedern unterstreicht. Thunig ist selbstständiger Unternehmer. Seit 2016 führt er zusammen mit seinem Bruder Sven die Starnberger Eiswerkstatt am Kirchplatz. „Ein bisschen überlegen musste ich anfangs schon“, sagt der Vater von zwei Söhnen über seine Kandidatur. Aber das Engagement liegt ihm am Herzen. „Denn wir Geschäftsleute brauchen manchmal auch kurzfristige Lösungen“, erklärt Thunig, „und manchmal lässt sich schon mit kleineren Projekten viel bewirken".
In der Kreisstadt kennt er sich bestens aus, schließlich lebt er seit 1986 in Starnberg. „Mit die größten Probleme sind der Verkehr und die Parkplätze“, sagt er. Der neue Vorsitzende wünscht sich mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt. Mit aller Kraft will die City Initiative nun den Neustart des Handels nach Corona beflügeln. „Wir haben eine Menge Ideen und sind mit viel Elan dabei, unsere Kontakte und Kompetenzen zu nutzen, um Starnberg neu zu beleben“, so Thunig.
„Wir wollen sowohl für Einheimische, als auch für Tagesausflügler und Urlauber ein attraktiver Ort sein, an dem man gerne einkaufen geht, Cafés und Restaurants besucht und sich einfach wohlfühlt“, erklärte Annette von Nordeck, stellvertretende Vorsitzende und gwt-Wirtschaftsförderin. Dritte im Bunde ist Manuela Keiler, die sich nach acht Jahren aktiver einbringen wollte. Seit 2013 vertritt sie als Vermieterin des SMS-Stadtmarktes die Werbegemeinschaft ihrer Gewerbemieter in den Versammlungen und organisierte für den Stadtmarkt auch die Marktsonntage und Werbemaßnahmen.
Die City Initiative repräsentiert die Kaufleute der Stadt, schiebt Veranstaltungen und Werbekampagnen an, um die Innenstadt attraktiver zu machen und das Miteinander zu fördern. Neben dem Vorstand bringen sich auch Bürgermeister Patrick Janik und Gewerbereferent Zirngibl von Seiten der Stadt für neue Ideen rund um Gewerbe, Gastronomie und Kultur ein.
Nächste Aktionen
Thunig will nach der Amtsübergabe die ersten Aktionen angehen. Mehr Netzwerken ist das Credo. Aus den Dienstagsstammtischen des Vereins ist die Idee hervorgegangen, mehr Sitzgelegenheiten in der Stadt zu schaffen, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, zum Beispiel mit künstlerisch gestalteten Stühlen. In Zusammenarbeit mit der Stadt sollen außerdem die Gastronomen wo‘s geht unbürokratisch mehr Freischankflächen aufmachen dürfen, nach dem Vorbild der Münchner Schanigärten.
In den vergangenen Wochen stand das Thema Einkaufen vor Ort mit der Kampagne “Sei loyal, kauf lokal“ im Vordergrund. Die Kooperation aus City Initiative, Stadt, gwt, Gewerbereferenten und Betrieben hatten die Aktion für den Starnberger Einzelhandel gestartet und über die Stadt verteilt Plakate von Starnberger Persönlichkeiten in die Schaufenster gehängt, die für den lokalen Einkauf werben. Aus dieser erfolgreichen Kooperation entstanden weitere Ideen mit Aktionen anlässlich des „Fünf Seen Filmfestivals“.
"Man kann was bewegen"
Thunig folgt auf Gerald Funk, der nach acht Jahren seinen Abschied erklärte. „Ich habe kein Geschäft mehr in Starnberg, ein Amt im Vorstand macht keinen Sinn mehr“, sagte Funk, der Inhaber des ehemaligen Cucinella, bei der virtuellen Mitgliederversammlung. Ganz ausschließen wolle er eine Rückkehr nicht, aber zurzeit habe er keine geeignete Immobilie in Sicht. Auch sein Stellvertreter Ulrich Beigel wollte nach eigenen Worten Platz für neue Gesichter machen. Der scheidende Vorsitzende bedankte sich für die Unterstützung und das Vertrauen. Sehr zufrieden war er auch mit der Zusammenarbeit mit der Stadt. „Das hat sich deutlich verbessert“, sagte Funk. Und seinem Nachfolger gab er mit auf den Weg: „Es macht Spaß, und man kann hier einiges bewegen.“
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