Historischer Seidenschirm bereichert Sammlung
Das Sisi-Musem freut sich außerdem über wichtige Fördergelder
Kaiserin Elisabeth liebte Seidenschirme als modisches Accessoire sowie als unverzichtbare Abschirmung gegen unerwünschte Blicke und die für den zarten Teint schädlichen Sonnenstrahlen. Jüngster Neuzugang im Kaiserin Elisabeth Museum ist ein schwarzer Seidenschirm mit Spitzenrand und Elfenbeingriff, wie er für Damen der besten Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ein „Must have“ der Mode war. Es ist ein prachtvolles Beispiel für die Kunst eines erfahrenen Schirmmachers der damaligen Zeit, der ihn aus kostbaren Materialien fertigte. Solche Expertise hatte natürlich ihren Preis, weswegen sich nur sehr Wohlhabende einen Luxusartikel wie diesen leisten konnten. „Kaiserin Elisabeth hat immer Schirme verschiedenster Farben und Formen benutzt“, weiß Museumsleiterin Rosemarie Mann-Stein. Der schwarze Seidenschirm ergänzt nun die Präsentation im Königssalon mit zwei Kleiderrepliken der Kaiserin mit authentischem Oberteil aus der Zeit.
Beispielhafte Audioguides
Riesengroß war in dem Possenhofener Museum außerdem die Freude über einen Zuschuss von 60.000 Euro. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern hat vor Kurzem den Förderantrag in dieser Höhe bewilligt. Zehn Prozent der Summe muss der Museumsförderverein aufbringen. Damit ist der Startschuss gegeben, um auf Hochdruck die beiden nächsten Projekte zu realisieren, einen Inklusions-Tourguide sowie einen internationalen Audioguide für den Elisabeth-Rundweg, der am Museum beginnt. Beide Vorhaben sind Erweiterungsbausteine des Gesamtkonzepts „Kaiserin Elisabeth und ihre Familie in Possenhofen“. Der neue Video-Guide in Gebärdensprache soll gehörlosen Besuchern für einen Rundgang im Museum zur Verfügung stehen. In der komprimierten Fassung von maximal einer halben Stunde bleibt immer noch genug Zeit, um die Exponate in den Vitrinen anzuschauen. „Wir legen großen Wert darauf, als Qualitätsmerkmal unseres Hauses die Inklusion behinderter Menschen auch praktisch umzusetzen, soweit es die baulichen Voraussetzungen zulassen“, unterstreicht Rosemarie Mann-Stein. „Gerade Gehörlose und Gehörgeschädigte sollen bei uns die Chance eines Museumsbesuchs erhalten, indem wir auch diese besondere Barriere helfen abzubauen.“ Das Museum ist ebenso wie der S-Bahnhof Possenhofen barrierefrei zugänglich.
Zweitens geht es um einen Audio-Guide in sechs Sprachen für den Kaiserin-Elisabeth-Rundweg, der am Museum beginnt. Gäste aus aller Welt haben dann erstmalig die Möglichkeit, in ihrer Landessprache den historischen Weg mit Kalvarienberg und Naturlehrpfad in der „Wolfsschlucht“ mit wissenswerten historischen Ereignissen wandernd zu entdecken. Der Guide, der als App fürs Smartphone herunterladbar ist, ist eine wertvolle Ergänzung zum Flyer der Gemeinde Pöcking, der bislang für die Gäste als Wegbeschreibung (nur) in deutscher Sprache zur Verfügung steht.
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