Jetzt wird gebaut!
Pöcking startet sein "Haus der Bürger und Vereine" - nach 30 Jahren
Nach 30 Jahren wird es Realität: Bürgermeister Rainer Schnitzler tat den ersten Spatenstich für das Haus der Bürger und Vereine, das bei der Sportanlage Pöcking entsteht. „Jetzt wird das was“, war er sich sicher. Beim offiziellen Spatenstich gab er einen Rückblick auf die schwierige Entstehungsgeschichte des Vereinsheims, die sich seit 2000 hinzog. Oder eigentlich schon seit den 1980er Jahren. Denn damals wandelte der Gasthof seinen Saal in Fremdenzimmer um, die Vereine wurden ausquartiert. Schon damals sei es ein großes Thema in Pöcking gewesen, dass es an Räumen für das Dorfleben fehle. Seitdem habe es immer wieder Anläufe gegeben. An dieser Stelle dankte Schnitzler explizit Altbürgermeister Konrad Krabler, der damals den Kauf des Grundstücks ermöglicht habe. Es befindet sich gleich neben dem Sportpark am westlichen Ortsrand, der Anfang der Neunzigerjahre angelegt wurde. „Das ist gut, so sind Sport und Vereine zusammen.“
Im Jahr 2002 gab es den ersten Architektenwettbewerb, mit dem Ergebnis waren viele nicht zufrieden, in der Folge setzte der Gemeinderat den Entwurf auch nicht um. Wieder vergingen ein paar Jahre. 2009 fand der zweite Wettbewerb statt, den das Architekturbüro Frank und Probst gewann. „Auch dieser kostete den Gemeinderat viele Diskussionen“, so Schnitzler, „Vor allem wegen der Kosten.“ Um zu sparen, wurde die Tiefgarage gestrichen, ansonsten jedoch der Entwurf verwirklicht. Verbesserungen fanden noch an der Gebäudeplanung statt. Mit einem Massivholzhaus anstatt Beton, Solarwärmepumpe und Photovoltaikanlage wird auf ein nachhaltiges Energiekonzept gesetzt. Der Entwurf sei der beste von allen gewesen. „Ich bin sicher, das wird ein schönes Gebäude“, betonte Schnitzler. „Auch der Gemeinderat steht voll dahinter.“
Fertig bis Juni 2019
Der Zeitplan ist ehrgeizig: Fertig werden soll das Haus schon im Juni 2019. Denn dann wollen die Wildschützen ihr 100-jähriges Vereinsjubiläum darin feiern und die Stammschützen ihr 160-jähriges. Die Außenanlagen mit Biergarten werden allerdings länger dauern.
Kosten: zehn Millionen
Um die Kosten hat es in all den Jahren viel Streit gegeben. Mal gingen sie rauf, mal gingen sie runter. Aktuell belaufen sie sich auf zehn Millionen Euro, zwei Millionen mehr als die ursprüngliche Kostendeckelung. Dafür gibt es zwei Baukörper. Ein „Haus der Bürger“ mit Saal und Gastronomie, in dem die Pöckinger Möglichkeiten zum Feiern von größeren Veranstaltungen haben sowie ein „Haus der Vereine“ mit Schießstand für die Schützen und Übungsmöglichkeiten für die Blaskapelle. Über den Trainingsräumen sollen Wohnungen mit bezahlbaren Mieten entstehen, die voraussichtlich zu 30 Prozent vom Staat gefördert werden. Auch die Vereine sollen sich am Bau beteiligen, von ihnen werden finanzielle Zuschüsse und Eigenleistung erwartet.
Während bei der Feierstunde Altbürgermeister Konrad Krabler, Architekt Tom Frank, Projektleiter Patrick Gehring, Bauamtsleiterin Mirjam Heuer, viele Gemeinderäte und Mitglieder der Vereine dabei waren, blieben die Grünen wegen der Kostensteigerungen aus Protest der Veranstaltung fern.
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