Vorhang fällt für bekanntes Starnberger Gebäude
Aus Kino wird Schuhhaus wird Neubau
Ein großes Bauvorhaben im Zentrum lenkt den Blick zurück in ein Stück Starnberger Stadtgeschichte. Der Traditionsbetrieb „Schuh-Linse“ plant den Abriss seines Geschäftshauses in der Wittelsbacher Straße 1 und einen Neubau. Seit siebzig Jahren prägt das Gebäude das Ortsbild. Dass es einst ein Starnberger Kino beherbergte, wissen nur noch wenige. Das so genannte „Schlosstheater“ mit knapp 400 Plätzen stammt vom Anfang der 1950er Jahre. In den 1960er Jahren wurde es immer öfter als Theater-Spielstätte benutzt, ehe es Ende des Jahrzehnts geschlossen wurde. 1969 zogen die Linses ein, die ihr Geschäft 1899 gründeten.
Neubau geplant
Schaut man näher hin, verrät die Architektur dem Betrachter aber gleich, wo sich früher der Saal und der imposante Eingang befanden. Sogar die Vitrinen für die Filmankündigungen sind noch vorhanden. Nun sind die Tage des einstigen Kinos gezählt. Die Familie Linse will hier neu bauen. Die Pläne, die im Bauausschuss des Stadtrats auf große Zustimmung stießen, auch weil man sich positive Impulse für das Zentrum erhofft, sehen drei Baukörper vor: Zum See hin sollen es vier Etagen sein, in der Mitte drei mit einer Dachterrasse, und zum Kirchplatz hin fünf. Das winkelförmige Gebäude umschließt zur Wittelsbacher Straße hin eine Art kleinen Hof oder Platz. Im Erdgeschoß ist eine Einzelhandelsfläche von 500 Quadratmetern vorgesehen, die für einen Filialisten attraktiv sein könnte. In die oberen Stockwerke sollen Büros und Wohnungen ziehen. Wann die Bagger anrücken und aus den Plänen Ernst wird, ist derzeit noch offen. Wie das Schuhhaus in die Räume zurückkehren wird, ist auch noch nicht bekannt.
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