„Danke für die Lernerfolge!“
Dankeschön-Konzert für das Lehrerteam der Grundschule Martinsried
Die elfjährige Hannah Lee kam vor eineinhalb Jahren mit ihren Eltern nach Martinsried. Vater Jung-Hoon Lee ist Biologe und arbeitet im Max-Planck-Institut, Mutter Kyoung Youn ist Pianistin. Die deutsche Sprache beherrschte die kleine Hannah damals nicht, auch die deutschen Schriftzeichen waren ihr unbekannt. Nun verlässt sie die Martinsrieder Grundschule mit einem 1,0-Zeugnis und wechselt im September ans Feodor-Lynen-Gymnasium.
Für Hannah und ihre Eltern ist dieses Ergebnis keine Selbstverständlichkeit. Sie habe nur deswegen so gut abgeschnitten, weil sie hervorragende Lehrer gehabt habe. „Wir wollen die enormen Lernerfolge und das viele Gute, das Hannah von der Grundschule Martinsried bekommen hat mit dem wertschätzen, was wir sehr gut können – mit einem Geigenkonzert“, hatte Hannahs Mutter angekündigt. Diese Form der Danksagung sei in Südkorea üblich. Dort bekämen die Lehrer rote Nelken als Dankeschön.
Vor versammelter Schulfamilie spielte Hannah Musik von Vivaldi und koreanischen Volksweisen auf der Geige und wurde von Mutter Kyoung Youn auf dem Klavier begleitet. „Toll!“, meinte Rektorin Margit Baran-Lander begeistert. „Das kannst du auch in der Residenz spielen!“ Überhaupt sei die Leistung Hannahs bemerkenswert. Üblicherweise bräuchten Kinder in der Deutschlernklasse zwei Jahre, um am Regelunterricht teilzunehmen. „In einem Jahr hat das noch niemand geschafft. Hannah erhielt keinerlei Bevorzugung oder Vergünstigung ihren deutschsprachigen Mitschülern gegenüber, nicht einmal zusätzliche Deutsch-Plusstunden musste sie in Anspruch nehmen.“ Lediglich an dem Projekt „interkulturelles Lernen“ des Foedor-Lynen-Gymnasiums nahm sie teil und übte dort in der nachmittäglichen Sprach- und Lernpraxis einmal wöchentlich für die schweren Deutsch-Proben.
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