Abriss mit Auflagen
Planegger Schlosswirtschaft soll bis 15. April abgerissen sein
Seit Oktober ist die Staatsstraße 2063 auf dem kleinen Stück zwischen dem Planegger Schloss und der ehemaligen Schlosswirtschaft gesperrt. Grund für die Sperrung war ein Wandeinsturz im rückwärtigen Teil der ohnehin einsturzgefährdeten Wirtschaft. Die Geschichte, die zur Einsturzgefährdung führte, ist lang und begann schon in den 50er Jahren. Damals trat das Staatliche Straßenbauamt mit Planegg wegen einer neuen Straßenführung in Verhandlung. 1967 erließ die Regierung von Oberbayern den Feststellungsbeschluss für die Ortsdurchfahrt der St 2063 und verhängte eine Veränderungssperre. Eine anstehende Sanierung war dem Schlossherrn und Eigentümer damit seither nicht möglich.
Dem Wandeinsturz im vergangenen Jahr folgte die Straßensperrung durch das Landratsamt. Bürgermeister Hermann Nafziger meinte dazu: „Jetzt haben wir nicht nur ein Schönheits-, sondern auch ein Sicherheitsproblem.“ Den notwendigen Gebäudeabriss begrüßte er. „Der ursprüngliche Abriss war schon für Februar geplant. Aber der BUND Naturschutz hatte wegen möglicher Brutstätten für Fledermäusen interveniert. Man kann annehmen, dass da welche sind. Es sind aber noch keine gesichtet worden..“
Ab 15. April sicher wieder offen
Der erlassene Bescheid enthalte also die Zusatzauflagen der Rücksichtnahme auf Fledermäuse. „Besonders im Kellergewölbe könnten sie sich verstecken“, so Nafziger weiter. Die Brutzeit solle abgewartet werden. „Solange wird nicht abgerissen und die Straße bleibt gesperrt.“ Mitte März bis Mitte April sollen aber die Bagger rollen. Sobald der Abriss vollzogen ist, wird die Sperrung aufgehoben. „Autofahrer können davon ausgehen, dass die Straße ab 15. April wieder offen sein wird.“
Eine Bauvoranfrage für das Filetgrundstück am Schloss mitten in Planegg gebe es allerdings noch nicht. Das L-förmige Grundstück sei schon früher einmal Ziel von städteplanerischen Überlegungen gewesen. „Das hat Potenzial für ein kleines Zentrum mit Café, Wohnungen und Infrastruktur. Das alles werden wir in Ruhe mit dem Eigentümer besprechen“, meinte Nafziger. „Nach dem Abriss können wir die Fläche neu denken. Wir werden auf alle Fälle gut mit dem Eigentümer zusammenarbeiten. Und natürlich wird das Schloss das ganze Ensemble bestimmen. De Stil muss passen.“
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