Meilenstein für die U-Bahn
Spatenstich fürs Martinsrieder Parkdeck am 18. November
In noch recht weiter Ferne, nämlich erst zum Fahrplanwechsel 2025 / 26 soll die U-Bahn nicht mehr in Großhadern enden, sondern den einen Kilometer weiter nach Martinsried fahren. Die Planungen dafür laufen schon seit einer gefühlten Ewigkeit, haben allerdings mit Gründung der U-Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co.KG (PMG) im Jahr 2018 richtig Fahrt aufgenommen. Die PMG fungiert als Bauherr für die Gemeinde Planegg, übernimmt die Planungskoordination sowie die Abrechnungen. Gesellschafter der PMG sind der Freistaat mit 50,1 Prozent, der Landkreis mit 33,3 Prozent und Planegg mit den restlichen 16,6 Prozent.
„Es läuft aus unserer Sicht sehr gut“
PMG-Geschäftsführer Dimitri Steinke berichtete soeben vor dem Werksausschuss des Gemeinderats vom Planungsfortschritt. Alle Planer seien im Boot und würden sich unter Leitung der PMG koordinieren, so Steinke. Das sei wichtig, um Abstimmungsprozesse schon vor den eigentlichen Genehmigungsprozessen abzuschließen. „Dafür wollen wir so transparent wie möglich sein. Der Genehmigungsprozess soll am Ende dann nur noch Formsache sein. Das spart Zeit und Geld. Es läuft aus unserer Sicht sehr gut.“
Noch im Herbst möchte Steinke die „finale Textur“ anstoßen. Besondere Berührungspunkte und Zwänge gebe es vor allem mit den Stadtwerken München als U-Bahn-Betreiber, meinte er weiter. Die so ben bewilligte Zwischenfinanzierung des Freistaates über zehn Millionen Euro helfe im Moment enorm. „Das ist Gold wert und bedeutet für uns einige Arbeitserleichterungen.“
Denn nun stehen die allerersten tatsächlichen Arbeiten an. Für den 18. November ist der Spatenstich fürs Parkdeck mit rund 80 Plätzen geplant. Die Frage aus dem Rat nach Kapazitätserweiterung kam prompt. „Die geplanten 80 Stellplätze erscheinen uns zu wenig. Das Doppelte wäre wünschenswert. Sind denn Erweiterungen möglich?“, so Giovanni Sammataro (CSU). „Wir wollen keinesfalls, dass die engen Martinsrieder Straßen zugeparkt sind und die Anwohner dann ihr Auto nirgends mehr hinstellen können“, ergänzte Cornelia David (Freie).
„Keine typische Endhaltestelle“
Diese Diskussionen seien bereits vor Jahren geführt worden, meinte Roman Brugger (SPD). „Die MVG war damals mit allem zufrieden von null bis 300 Parkplätzen.“ Das liege daran, dass Martinsried „keine typische Endhaltestelle“ ist, antwortete Steinke. „Sie hat die Funktion, den Campus an die Stadt München anzubinden. Die Leute sollen zur Uni kommen. Mehr nicht. Da halte ich mich an die Fakten." Eine Vergrößerung in die Breite wäre allerdings kein Problem.
„Jetzt schauen wir mal, wie der Betrieb anläuft. Dann sehen wir weiter“, betonte Bürgermeister Hermann Nafziger. Falls die Parkplätze nicht genügen, gäbe es genügend Lösungsmöglichkeiten, zum Beispiel eine Parkraumbewirtschaftung. Nafziger: „Das werden wir gemeinsam überlegen, wenn das Problem auftaucht. Eine Tiefgarage kommt jedenfalls nicht, wenn Sie darauf hinauswollen. Das müsste sich Planegg erst einmal leisten können.“
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