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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Mehr Menschen erreichen
Beratungsstelle Frauennotruf im Landkreis Starnberg erweitert ihre Öffnungszeiten
Im vergangenen Jahr hat die Pandemie weite Bereich des gesellschaftlichen Lebens stark verändert. Nicht verändert hat sich die Tatsache, dass Frauen und deren Kinder Gewalt in den eigenen vier Wänden durch den eigenen Partner bzw. Vater erfahren. Das Thema „Häusliche Gewalt“ und deren fatale Auswirkungen auf Frauen und Kinder ist durch die verstärkte Berichterstattung in den Medien vielen bewusst geworden. Die Wahrnehmung für das Leid der Betroffenen hat sich geschärft. Um mehr Menschen zu erreichen, die Beratung und Unterstützung bei partnerschaftlicher Gewalt suchen, hat die Beratungsstelle Frauennotruf im Landkreis Starnberg die Öffnungszeiten im Herrschinger Büro (Mühlfelder Straße 12) ausgeweitet. Künftig finden Hilfesuchende Unterstützung zu folgenden Zeiten: montags von 10 bis 16 Uhr, dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung. In der Beratungsstelle werden Frauen beraten, die von häuslicher und/ oder sexualisierter Gewalt sowie Stalking betroffen sind, und deren mitbetroffene Kinder. Auch Angehörige, Bezugspersonen oder Fachkräfte können sich unter der Tel. (08152) 5720 Hilfe holen.
Auch Begleitungen möglich
Die Beratungsanlässe sind vielfältig, häufig berichten die Anruferinnen und Anrufer von psychischer Gewalt durch ihren (Ex-)Partnern. Sie werden gedemütigt, kontrolliert, bedroht oder beleidigt. „Psychische Gewalt wirkt sich besonders schädigend auf die Frauen und deren Kinder aus. Sie zerstört die Integrität der Frau und macht es ihr besonders schwierig, sich Hilfe zu holen. Denn der gewaltausübenden Partner vermittelt ihr ständig, dass sie alles falsch mache. Gewalt geht immer mit Macht und Kontrolle einher“, erklärt die Geschäftsführerin Cordula Trapp. Neben der psychosozialen Beratung gehören Begleitungen, z.B. zur Rechtsantragsstelle im Amtsgericht, zur Polizei oder zum Jugendamt, zum Angebot der Beratungsstelle. Zur Verstärkung der beiden langjährigen Fachberaterinnen Claudia Sroka und Cordula Trapp, kam Ende 2020 die Psychologin Priscila Santana-Berger ins Team. Sie bietet Beratungen in den Sprachen portugiesisch und spanisch an. Zudem wird sie Kinder und Jugendliche gewaltbetroffener Mütter beraten.
Vertraulich, kostenlos, auf Wunsch anonym
Das Miterleben von Gewalt hat negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern, belegen Studien, sofern eine gewaltbetroffene Familie keine Unterstützung erhält. Die Beratung ist vertraulich, kostenlos und auf Wunsch anonym. Derzeit finden Beratungen aufgrund der Corona-Pandemie überwiegend telefonisch unter der Tel. (08152) 5720 statt.
Mehr Informationen zur Beratungsstelle Frauennotruf im Landkreis Starnberg unter www.frauenhelfenfrauen-sta.de im Internet.
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